23.09.16

 

Basel per Zug und letzter Tag der 1. Etappe

 

Eigentlich hatte ich den Wecker auf 07:30 Uhr gestellt gehabt. Nachdem ich aber kaum geschlafen hatte, weil ich ständig aufs Klo mußte, wachte ich um 07:20 Uhr auf. Rainer war auch gleich darauf wach. So standen wir also auf, kochten Kaffee und richteten ein kleines Vesper zum mitnehmen hin.

Nachdem wir schnell jeder eine Tasse Kaffee getrunken hatten, machten wir uns auf den Weg zum Bahnhof, um mit dem 08:37 Uhr- Zug nach Basel zu fahren.

Eine gute halbe Stunde später stiegen wir mitten in der Schweiz auf dem deutschen Bahnhof ''Basel Baden'' aus und verließen - den anderen Reisenden folgend, vorbei an Grenzbeamten -  das Gebäude.

Vor dem Bahnhof fanden wir einen Stadtplan, den wir abfotografierten, da wir sonst keine Orientierung in dieser Stadt gehabt hätten. Wir suchten uns die Straßen heraus, die wir von hier aus gehen mußten, um zum Rhein und auf die andere Seite des Ufers und somit in die Altstadt von Basel zu gelangen.

Nach einem guten Fußmarsch von ca zehn Minuten befanden wir uns an der ersten Brücke, auf der wir den Rhein überqueren konnten. Von hier aus hatte man einen schönen Blick auf das  Münster am Ufer gegenüber und die Häuser direkt am Wasser, was natürlich ein Foto wert war.

Drüben auf der anderen Seite des Rheins steuerten wir zuerst den Münsterplatz an und bestaunten die große Kirche von außen. Dann ging es weiter über den Münsterplatz und eine Straße entlang, in der sich ein Museum befand. Gleich darauf hatte man einen Blick von oben herunter auf den Rhein. Hier bogen wir nun links in eine schmale Gasse ab, die uns zum Martinsplatz führte. Dort setzten wir uns auf eine Bank und frühstückten gemütlich.

Doch es dauerte nicht lange, da wurden wir plötzlich von französischen Schülern belagert - die augenscheinlich von den Lehrern auf einer Klassenfahrt den Auftrag bekommen hatten, sich um die Kultur und die Gebäude zu bemühen - uns auf mehr oder weniger gutem Deutsch  fragten, um welche Gebäude es sich hier um uns herum handelte. Wir konnten leider keine vernünftige Auskunft geben, darum zogen sie enttäuscht weiter und suchten neue "Opfer".

Wir machten uns gleich darauf ebenfalls von dannen, Richtung Marktplatz, auf dem heute natürlich Wochenmarkt war. Und ein großes Gedränge und geschäftiges Treiben, so daß wir kaum etwas vom Platz sehen konnten.

Von hier aus wollten wir nun weiter zum Tinguely-Brunnen gehen und schauten auf dem Plan, wohin wir uns wenden müssten.

Diesen Brunnen hatte ich als Kind schon mehrfach gesehen und bestaunt. Er wurde von einem Künstler namens Tinguely errichtet und bestand aus vielen Metall-Skulpturen und Figuren, die in irgend einer Form beweglich waren und durch Wasser angetrieben wurden. Eine lustige Sache und natürlich ein Besuchermagnet und Wahrzeichen von Basel.

Wir fanden die erste Straße, die wir nehmen mußten und entlang marschierten bis zu einem großen Platz, an dem es ein Info-Center gab. Dort holten wir uns schließlich einen Papier-Plan, auf dem der Brunnen deutlicher zu sehen war, als auf dem Foto, das wir am Bahnhof zur Orientierung gemacht hatten.

Wir suchten auf dem Plan unseren Standort, den wir auch alsbald fanden und bewegten uns dann den Berg zu unserer Rechten hinauf. Oben stellten wir fest, daß dies mal wieder die falsche Richtung war und gingen links eine Straße entlang weiter. Wir machten uns über uns selbst lustig, weil wir MIT Plan genauso wenig Orientierung hatten, wie OHNE - wie immer halt -  dafür sahen wir halb Basel.

Etwas weiter stiegen wir über eine Treppe wieder in die Stadt ab und standen auf einer großen Straße, die wir überquerten. Dann ging es durch eine Arkade hindurch zur nächsten großen Straße und dort nach längerem Hin und Her nach links. An der nächsten Kreuzung sahen wir endlich das Theater, auf dessen Platz der Brunnen sein sollte. Hier bogen wir dann wieder - laut Plan - rechts ab, um festzustellen, daß wir erneut verkehrt waren.

Also wieder links an der nächsten Kreuzung um eine nicht-eingezeichnete Kirche herum und da stand wir plötzlich tatsächlich vor dem Brunnen.

Wir machten - wie alle Touristen hier - Fotos und ließen uns dann auf einer Mauer nieder und schauten dem Brunnen und seinen Figuren zu.

Nach einiger Zeit gingen wir dann weiter, wir wollten nochmal zum Marktplatz und das Rathaus anschauen, da jetzt der Markt zu Ende war und der Platz vermutlich nicht mehr so voll, dann zum Münster und dieses von innen zu betrachten, danach stand dann das Dreiländereck Deutschland/Schweiz/Frankreich auf dem Plan.

Genau in dieser Reihenfolge verlief unser Weg, den wir erstaunlicherwesie sogar auf Anhieb fanden.. Wir kamen zurück auf den Marktplatz und sahen uns das wunderschöne Rathaus von außen und seinen Innenhof an. Die Wände waren aufs Prächtigste bemalt.

Nun weiter zum Münster, einem sehr eindrücklichen Bau, samt seiner Krypta, wo alte Grabmale zu sehen waren.

Zum Schluß gingen wir noch durch den Kreuzgang zum Hinterhof des Münsters, von wo aus wir einen tollen Blick auf die andere Seite des Rheins hatten. Nach einer kurzen Pause machten wir uns dann auf den Weg zum 3-Ländereck. Hierzu mußten wir erst wieder den Rhein überqueren, was über die mittlere Rheinbrücke geschah. Ab hier konnten wir nun immer am Wasser entlang die gut zwei Kilometer lange Strecke zu Fuß gehen, wobei wir erst an viel Industrie vorbei kamen und dann durchs Hafengebiet stiefelten, wo sich eine ''Wagenburg'' befand.

Zum Schluß marschierten wir die Landzunge entlang, auf deren Spitze eine Säule stand, die den Punkt der drei Ländergrenzen mit den drei Landesflaggen markierte. Diese erreichten wir Schlag 15:11 Uhr.

Wir saßen längere Zeit hier, quasi am Ende unserer diesjährigen Reise und ließen revue passieren, was wir alles erlebt hatten auf dem Weg von der Quelle des Rheins bis hierher.

Eine gewissen Wehmut beschlich uns, denn wir haten unglaublich viel gesehen und sehr viele Eindrücke gesammelt, der Rhein war zum Begleiter und fast schon Freund geworden, den wir nun verlassen mußten.

Nach Verlauf einer starken halben Stunde machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof, den wir schnell fanden und wo auch schon der Zug nach Bad Säckingen bereit stand.

Eine halbe Stunde später wanderten wir durch die Stadt auf der Suche nach einem Lokal, wo wir zu Abend essen wollten. Nachdem wir nichts vernünftiges fanden, gingen wir zurück zu Keks, kochten Kaffee und aßen Ravioli.

 

Dies war der letzte Tag unserer Reise auf den Spuren des Rheins, den wir nun 450 Kilometer weit verfolgt und kennen gelernt hatten.

 

Morgen gehts nach hause zurück, mit viel Wehmut, mit vielen Eindrücken und Erinnerungen, samt Steinen, Sand, Samen von Bäumen, zwei kleinen Kiefern und vielen Geschenken an Bord...

 

gefahrene Strecke Zug: 2 mal ca 36 Minuten, Kilometer nicht angegeben

gelaufene Strecke durch Basel: kreuz und quer ca 10 Kilometer

Kosten Zugfahrt: keine, sofern man die Konus-Karte nutzt, die einen berechtigt, mit allen öffentlichen Verkehrsmittel umsonst zu fahren

 

 

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