13.09.2018

 

Stadtbesichtigung Koblenz I

 

Da es am Morgen leicht regnete, standen wir nicht so früh auf und ließen uns auch beim Frühstück etwas mehr Zeit.

Eigentlich war Ruhetag angesagt, doch entschieden wir uns bald anders, nachdem es vollständig aufhörte zu regnen. Rainer erfuhr von einer Bekannten, daß sie nur zwei Ortschaften weiter ihren Sohn wieder nach Hause gebracht hatte, der in Koblenz studierte, und machte den Vorschlag, sich mit ihr zu treffen.

Leider waren wir zu spät dran, sie war schon wieder auf dem Heimweg. So beschlossen wir, uns Koblenz anzuschauen, oder vielmehr  das Deutsche Eck. Sicherheitshalber packten wir Regenklamotten ein und radelten der Mosel entlang gen Stadt und Rhein, in den die Mosel am Deutschen Eck mündet.

Etwas mehr als 7 Kilometer hatten wir zu radeln. Erst durch den Vorort, dann über eine große Brücke, eine Kreuzung und dann eine breite Straße entlang, in der wir gestern den Aldi gefunden hatten. Irgendwo konnten wir dann wieder auf einen Radweg abbiegen, der wieder an der Mosel entlang Richtung Ziel führte.

Bald darauf begegneten uns viele Fußgänger und es standen einige Reisebusse herum, so daß wir dem Ausflugsziel nicht mehr fern sein konnten.

Kurz darauf erreichten wir Landzunge, an der die Mosel in den Rhein mündet. Wenn man hier stand, hatte man einen tollen Blick auf die andere Seite des Rheins und oben auf dem Berg auf die Burg Ehrenbreitstein, dem 2. Wahrzeichen der Stadt Koblenz. Man konnte mit einer Seilbahn vom diesseitigen Ufer über den Rhein bis zur Burg hinauf fahren und später mit einem Schrägaufzug wieder herunter und per Fähre das hiesige Ufer wieder erreichen. Oder umgekehrt.

Heute war jedoch aufgrund des Wetters die Sicht stark eingeschränkt, so daß wir diesen Ausflug auf einen anderen Tag verschoben und uns statt dessen das Kaiser-Wilhelm-Denkmal anschauten, welches am Deutschen Eck stand. Trotz des schlechten Wetters waren erstaunlich viele Leute anwesend, Schulklassen und Reisegesellschaften, die wir nicht lange ertrugen und darum lieber ein Stück am Rhein Ufer entlang wanderten, die Fahrräder nebenher schiebend.

Nach einiger Zeit bogen wir dann rechts in die Altstadt ab und befanden uns auch gleich in der Fußgängerzone. Hier fanden wir bald ein Cafe, in dem wir uns niederließen und einen Kaffee, bezw eine heiße Schokolade, und einen Kuchen genossen.

Als wir uns gestärkt und ein wenig aufgewärmt hatten, schoben wir die Räder wieder weiter, diesmal eine andere Strecke, die uns wieder zur Mosel führte, und kamen bald zu einer schönen alten Steinbrücke über selbige, von der aus man einen guten  Blick sowohl auf die Burg, als auch auf das Deutsche Eck hatte.

Ich machte den Vorschlag, letzteres von der anderen Uferseite aus nochmal anzuschauen, weswegen wir also die Brücke passierten und drüben dann am Moselufer wieder richtung Rhein entlang radelten.

Was wir nicht wußten: auf halber Höhe gab es einen Zaun, der den Weg versperrte, weil sich hier eine kleine Werft befand. Da wir schon fast auf Höhe des Deutschen Ecks waren und die Mosel hier mündete, hielten wir an, da eben eines der großen Frachtschiffe rheinabwärts kam, um das Deutsche Eck bog und die Einfahrt zur Mosel nahm und diese stromaufwärts weiter fuhr. Es war faszinierend, wie dieser riesige Koloss hier so leicht durchs Wasser glitt.

Nachdem das Schiff vorbei war,  radelten wir wieder bis zur Brücke zurück und suchten uns einen anderen Weg um die Werft herum, da wir doch noch bis ganz an den Rhein wollten und ihn nicht nur von Weitem sehen.

Schließlich fanden wir eine andere Möglichkeit und fuhren auf einer sehr ruhigen Straße auf der Rückseite der Werft gen Rhein. Etwas weiter vorne war ein Campingplatz, an dessen Gelände entlang ein Fußweg verlief, auf dem wir wieder bis direkt ans Wasser kamen und auch an den gewünschten Punkt. Hier konnten wir nun das Deutsche Eck von dieser Seite aus betrachten. Da ich, wie üblich auf dieser Reise, nach grünen Kieseln suchte, begab ich mich ans Wasser auf den Strand hinab, der aufgrund des Niedrigwassers erstaunlich weit ins Flußbett reichte und zahlreiche Muscheln präsentierte und untersuchte die Steine, die dort lagen. Bei dieser Suche war mir ein einsamer Schwan behilflich, der mich beobachtete, selbst dann immer wieder mit dem Schnabel Steinchen aufhob, so als wolle er sie mir zeigen und mir bedenklich auf die Pelle rückte, aber ungefährlich war. Zumindest gab es keine Anzeichen von Aggressivität. Trotzdem hatte ich Respekt vor ihm und beobachtete ihn genau.

Ein paar Minuten später verabschiedete ich mich von diesem Vogel und trat den Rückweg an und der Schwan zog ebenfalls seiner Wege.

Nun schwangen wir uns wieder auf die Räder und suchten einen Weg entlang der Mosel Richtung Campingplatz. Nach längerem Herumirren in diesem Teil der Stadt fanden wir jedoch hinaus und einen recht angenehmen Radweg ohne Straße. Bis nach Koblenz-Metternich jedenfalls. Ab dort mußten wir dann wieder direkt an der Fahrbahn entlang bis zum Platz radeln.

Am Wohnmobil angekommen, grillten wir wieder Wurst und Fleisch und verzogen uns aufgrund der kühlen Temperaturen alsbald ins Innere von Keks, weil wir dort heizen konnten. Man merkte doch abends, daß es bereits Mitte September war und es langsam Herbst wurde.

 

gefahrene Kilometer: ca 15 km per Rad

 

 

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