20.09.16
Schaffhausen und Rheinfall zu Fuß und per Fahrrad
Um 08:00 Uhr wachten wir auf, Ich hatte die ganze Nacht gefroren, Rainer hatte diesmal besser geschlafen.
Heute wollten wir uns Schaffhausen, die Festung Munot - das Wahrzeichen von Schaffhausen - und den Rheinfall anschauen, da es aber noch etwas kühl war, frühstückten wir erst einmal und richteten dann gemütlich die Fahrräder.
Viel mitnehmen mußten wir eigentlich nicht, sicherheitshalber einen Rucksack, der für den Transport der Regenklamotten und der Kaffeekanne benötigt wurde.
Um 10:20 Uhr fuhren wir schließlich mit den Rädern los, knapp zwei Kilometer bis Schaffhausen. Dort stellten wir die Fahrräder am Stadtrand ab und machten uns zu Fuß auf den Weg durch die von vielen Erkern geprägte, im Rokokostil gebaute Altstadt.
Wir schauten uns einige Gebäude in der Fußgängerzone an und statteten dem Münster ebenfalls einen Besuch ab, einer romanischen Baislika, die erstaunlich schlicht gebaut war.
Nach der Stadtbesichtigung kletterten wir die Stufen zur Burg hinauf, um von dort einen Blick über die Stadt und auf dem Rhein zu werfen. Diese Anlage - Festung Munot - war sehr imposant gebaut, da sie im Prinzip nur aus einem großen, spärlich beleuchteten Raum mit vier massiven Säulen bestand und früher ausschließlich der Verteidigung diente. Auf dem Weg dort hinauf warfen wir einen Blick in den Burggraben, in dem Damwild äste und den Schutz der hohen Mauern genoss.
Wenn man aus dem großen, runden Raum weiter die Stufen hinauf kletterte, kam man auf einen großen, runden Platz, von dem aus man über die Mauern auf die Stadt und den Rhein hinab schauen konnte. Auf der Südseite der Burg befanden sich steile Abhänge, die bestens geeignet waren für den Anbau von Wein, so daß der ganze Berg auf dieser Seite herrlich grün war. und rechts von einem Wehrgang, der steil den Berg hinauf gebaut war, begrenzt wurde.
Um 14:30 Uhr suchten wir uns in der Nähe der Burg oben auf dem Berg eine Bank auf dem Gelände eines Spielplatzes und vesperten etwas, Kaffee hatten wir ja dabei, für Brötchen und Käse hatten wir im Supermarkt in der Stadt gesorgt.
Um kurz nach 15:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg in die Stadt hinab, und holten die Räder wieder ab.
Unser nächstes Ziel war der obligatorische Rheinfall, zu dem wir ca 4 Kilometer zu radeln hatten.
Der Radweg war gut ausgeschildert, so daß wir schnell vorwärts kamen und bald schon den Wasserfall hörten.
Wir parkten die Räder am Schloß und folgten dem Strom aus Touristen, bis wir feststellten, daß wir hier an einem Eingang mit Kasse zum Rheinfall standen und zahlen müssten, um den Fall sehen zu können.
Das sahen wir aber nicht ein, denn dafür Geld ausgeben, daß man Wasser über Felsen stürzen sehen kann, war nicht unser Plan.
Da ich früher schon öfters hier war, wußte ich noch, daß man die Wassermassen vom Ufer gegenüber sogar noch besser sehen konnte, als von hier. Man musste nur auf die andere Seite des Rheins.
Allerdings war mir der Weg dorthin nicht mehr im Gedächtnis und so suchten wir eine Möglichkeit, hinüber zu kommen.
Wir fanden schließlich einen Plan mit Wanderweg, auf dem ein Übergang in Form einer Brücke eingezeichnet war und stiegen also wieder auf die Räder.
Wir mußten in die nächste Ortschaft und dort dem Wanderweg folgen.
Wie auf der Beschilderung angegeben, unterquerten wir in Dachsen den Bahnhof und standen im Wohngebiet. Hier stand geschrieben, daß man den Rhein per Fahrrad nicht überqueren könne, was uns verwirrte, da wir auf dem Plan ja eine Brücke gesehen hatten, die wohl etwas mehr links des Bahnhofs sein mußte, laut unserer Erinnerung zumindest.
Wir fuhren also vollends auf den Wanderweg hinab und bogen links ab. Nach ein paar Metern kam uns das jedoch seltsam vor. Wir stellten die Räder an einer Schautafel ab und Rainer kletterte den steilen Abhang hinab ans Ufer, um nach einer Brücke Ausschau zu halten.
Er war fast unten, als er auf eine Wurzel trat, die unter seinem Gewicht nachgab, so daß er vollends auf dem Hosenboden hinunter rutschte und fast im Rhein landetet.
Ich hatte das oben gar nicht mitbekommen, aber er erzählte es mir später lachend, als er wieder herauf geklettert war und natürlich alles gesehen hatte, außer einer Brücke.
Wir beratschlagen kurz und beschlossen dann einstimmig, den Weg in umgekehrter Richtung zu fahren. Vorbei an der Kreuzung, an der wir herunter gekommen waren und ca 300 Meter weiter.
Und oh Wunder, hier ging der Radweg steil den Berg hinunter, links um eine Kurve, und... Über die gesuchte Brücke auf die andere Seite des Rheins. Irgendwie hatten wir mal wieder einen Wegweiser übersehen und radelten fröhlich dran vorbei, bis wir den Fehler bemerkt hatten und dann der richtigen Weg gefunden hatten.
Wir folgten auf der anderen Rhein-Seite nun der Beschilderung wieder rheinaufwärts, zurück zum Rheinfall, den wir im weiten Bogen umfahren hatten und trafen alsbald auf die Abzweigung zur künstlich angelegten Uferpromenade, von der aus man den Rheinfall bestens sehen konnte.
Wir setzten uns kurz vor 17 Uhr auf eine Bank und schauten dem Spektakel einige Zeit zu, während wir ein wenig Schokolade aßen.
Als wir genug gesehen hatten, packten wir unsere Sachen wieder und schoben die Räder über die Promenade, hinter dem E-Werk herum. Oberhalb davon gab es eine kleine Plattform, von der aus man den Rheinfall von oben sehen konnte. Sehenswert war auch noch das alte Mühlrad, das wir schnell anschauten und uns dann auf den Rückweg zum Campingplatz machten.
Mittlerweile hatten wir herausgefunden, daß die Eisenbahnbrücke oberhalb des Rheinfalls für Fußgänger begehbar war und steuerten diese also an. Wir schoben die Räder auf dem Fußweg entlang des Flusses und dann über die Brücke. Rainer machte eine Filmaufnahme eines entgegenkommenden Zuges, der genau im richtigen Moment aus dem Tunnel heraus fuhr und an uns vorüber.
Als wir die Brücke hinter uns hatten, waren wir wieder auf dem Weg, den wir her gekommen waren. Auf ihm radelten wir wieder zurück bis Schaffhausen und bogen dort in Richtung Campingplatz auf die B13 ab, kurz darauf erreichten wir Keks. Hier kochten wir erst mal einen frischen Kaffee und begannen dann, einige Dinge, die nicht mehr benötigt wurden, aufzuräumen und transportsicher zu verstauen, da wir am folgenden Tag weiter reisen wollten
Anschließend war eine Dusche angesagt.
Da es draußen mittlerweile unangenehm kalt war, verzogen wir uns ins Auto und heizten kräftig ein.
Um halb zwölf machten wir das Licht aus und waren gespannt auf morgen, da wir nach Waldshut-Tiengen weiter ziehen wollten.
Gefahrene Strecke per Rad: 17,5 Km, Zeit: ca 4 Std
Strecke: Campingplatz Rheinwiese - Schloß Laufen - Dachsen - Restaurantpark am Rheinfall - Rheinbrücke - Schloß Laufen - Campingplatz Rheinwiesen

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