06.01.2023
Wanderung um den Schluchsee und Heimreise
Eine fürchterliche Nacht lag hinter uns, als morgens der Wecker klingelte. Es war kalt ( ca 3 Grad) und da wir beide mit der ungewohnten Umgebung Probleme hatten, standen wir wie gerädert auf.
Als erstes warfen wir den Heizlüfter an, um ein wenig angenehmere Temperaturen ins Auto zu bekommen.
Keks hat zwar eine Standheizung, aber die läuft mit Gas und ist mir mehr als ungeheuer.
Nachdem sich das Auto auf 15 Grad aufgeheizt hatte, kochten wir einen Kaffee, den wir fix im Stehen tranken, da wir eigentlich schon auf Tour sein wollten.
Schnell packten wir die Rucksäcke wanderfertig und brachen dann mit einer halben Stunde Verspätung um 9:30 Uhr bei leichtem Nieselregen - hervorgerufen durch die heute extrem tief hängenden Wolken - und einem leichten, sehr kalten Wind auf, um einmal um den Schluchsee herum zu wandern.
Vom Stellplatz aus konnte man durch eine Unterführung unter der Bundesstraße hindurch gefahrlos auf die andere Seite kommen und dort dann wahlweise rechts zum Bahnhof gehen, oder an der Straße entlang auf dem Radweg bis nach Seebruck wandern. Dort fing dann der eigentliche Rundweg um dem See an, nachdem man das das Gelände der Jugendherberge durchquert hatte.
Hier ging es erst einmal wieder entlang der Straße bis zur Staumauer des Schluchsees, die man dann überquerte und auf einem sehr gut ausgebauten Wanderweg landete, dessen feiner Kies bestens geeignet für Radfahrer, Kinderwagen, Jogger, Wanderer, Hunde und evtl sogar für Rollstuhlfahrer geeignet war, sich am Ufer des Sees entlang zu bewegen.
Als erstes machten wir jedoch einen kurzen Abstecher zur anderen Seite der Staumauer, auf der Wasser aus dem See abfloß, hielten uns da aber nur sehr kurz auf und begaben uns dann zurück zum Wanderweg, um due Tour nun auf fast ebenem Grund am Ufer des Sees entlang in Angriff zu nehmen.
Links von uns befand sich Tannenwald, der steil am Berg stand, auf dem Boden war viel Moos zu sehen und Heidelbeerbüsche, welche zwischen den großen Sandsteinfelsen wuchsen, rechter Hand war das Wasser etwa 2 Meter unter uns, welches still da lag und die dichten Wolken spiegelte.
Am gegenüberliegenden Ufer sah man die Straße, die Bahn und ebenso Wald, Moos und dichte Wolken.
Wir gingen relativ schnell, um uns warm zu laufen, der leichte Nieselregen sorgte dafür, daß die Luft noch kühler schien, als sie war.
Es waren außer uns noch einige andere Leute unterwegs, aber nicht so vielem wie gedacht.
Wir kamen zügig voran und hatten alsbald eine Bucht erreicht, in der ich eigentlich Strand und Felsen erwartet hatte. Dort wollte ich eine Pause einlegen und das mitgebrachte Vesper zu uns nehmen, allerdings war kein Strand sichtbar.
Ich vermutete, daß der Pegel des Sees so hoch war, daß der Strand unter Wasser lag. Es blieb uns nichts anderes übrig, als nach etwas anderem zu suchen und alsbald trafen wir auf eine Hütte des Fischereivereins, auf deren windgeschützten Terrasse sich Bänke und Tische befanden, die uns sehr willkommen waren.
Nun packten wir Brot, Wurst, Käse, Schokolade und Kaffee aus und genossen das Vesper in der Kälte. Diese zog uns aber schon nach einer halben Stunde so sehr in die Knochen, daß wir wieder zusammen packten und weiter gingen.
Nach einer Viertel Stunde kamen wir am Wanderlokal "Unterkrummenhof" vorbei, an dem sich erstaunlich viele Leute befanden, Familien mit Kindern, Wandergruppen, und alles, was eben am Feiertag Zeit und Lust hatte, sich an der Frischen Luft aufzuhalten.
Auf dem weiteren Weg kamen uns nun auch relativ viele Menschen entgegen, die vermutlich irgendwo ihr Auto geparkt hatten und gewiß nicht wie wir einmal um den ganzen See herum wanderten.
Gegen 13 Uhr waren wir dann am westlichsten Ende des Sees angekommen und umrundeten dieses, und folgten dann weiter dem Ufer, wieder Richtung Schluchsee Ort.
Mittlerweile hatten sich die dichten Wolken ein wenig verzogen und ab und zu kam sogar die Sonne ein wenig heraus, die uns wärmte. Auf dieser Seite des Sees war der Weg nun wesentlich schmaler und auch nicht so eben angelegt, immer wieder hatten wir kleine Steigungen und ganz leichte Gefälle zu bewältigen, was jedoch sogar richtig gut tat.
Unser nächstes Ziel war eine Landspitze, auf der sich ein kleiner Aussichtspunkt mit dem Namen "Amalienruhe" befand, an dem wir noch einmal fix einen Kaffee tranken und dann aber hurtig weiter wanderten, da wir schon ein wenig Verspätung hatten.
Eigentlich wollten wir gegen 15 Uhr wieder gen Heimat aufbrechen, und wir hatten jetzt schon 14:30 Uhr und noch eine gute Dreiviertel Stunde zu laufen. Zudem hatte Angela sich eine Blase gelaufen, was ihren Weg zusätzlich noch erschwerte.
Nach der bisher recht langen Wanderung fielen uns die letzten Kilometer allerdings sehr schwer, da wir hier nun auf Asphalt gehen mußten und dieser Belag nicht sehr wanderfreundlich ist, doch bald sahen wir die Unterführung und auch Keks, der geduldig auf uns wartete.
Um 15 Uhr kamen wir nach einem 18,6-Kilometer-Marsch wieder am Wohnmobil an und verräumten fix alles, damit wir auch zügig starten konnten, um noch bei Tageslicht heim zu kommen.
Wir waren schnell fertig mit Strom abhängen, Rucksäcke in die Schränke packen, Bett aufräumen und das Auto startklar zu machen. und konnten fast pünktlich um 15:15 Uhr starten.
Aber Keks wollte nicht anspringen. Batterie zu schwach. Nach gefühlt 10 Versuchen, ihn zu starten, packten wir Plan B aus: Wir hatten wohlweislich eine 2 Batterie mitgenommen, die nagelneu, noch orginalverpackt im Kofferraum stand.
Also, Werkzeug raus, alte Batterie abklemmen, ausbauen, neue Batterie auspacken, einbauen, anklemmen.
Damit waren wir um 16:40 Uhr fertig und konnten nun erneut versuchen, heim zu kommen. Mit der neuen Batterie benötigte Keks aber trotzdem noch weitere 3 Anläufe, um endlich anzuspringen und sich auf den Heimweg zu bequemen, wobei er anfangs nur unrund lief und noch nicht so recht wollte. Trotzdem ließ er sich dann schon bei beginnender Dämmerung dazu überreden, uns nach Hause zu bringen.
Wir fuhren die selbe Strecke zurück, die wir gestern gekommen waren und erreichten bei Dun kelheit und mit ca 3 Std Verspätung endlich Altingen, räumten Keks dort aus und begaben uns dann nach Hause. Am folgenden Tag wollten wir ihn dann nach Herrenberg-Gülstein auf seinen neuen Stellplatz bringen. Wir verabschiedeten uns von ihm für die Nacht und freuten uns auf eine warme Wohnung und ein bequemes Bett.
Kilometerstand: 42389, gefahrene Kilometer: 149 Km, Zeit: 2,5 Std
gefahrene Strecke: Schluchsee - Bärental - Tittisee-Neustadt - Hüfingen - Donaueschingen - Bad Dürrheim - Ammerbuch-Altingen

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