
1. Tel der Karte 2. Tel der Karte
Samstag, 12.09.2015 9:00 Uhr Kilometerstand 33250
Gegen 08:00 Uhr wachten wir am nächsten Tag auf, standen jedoch erst um 08:20 Uhr nach der ersten Nacht im Wohnmobil und auf der Reise auf. Wir hatten beide relativ gut geschlafen und waren jetzt aber für unsere heutigen Pläne doch schon recht spät dran.
Schnell kochten wir uns einen Kaffee und tranken ihn quasi im Stehen - ohne Frühstück dazu - beeilten uns damit, Keks vom Stromnetz zu nehmen und weiter ging's...
...bis zum nächsten Baumarkt.
Die Ablagen im Fahrgastraum, bezw am Armaturenbrett genügten uns nicht, da wir nicht mal ein Handy irgendwo ablegen konnten. So beschlossen wir schnell, etwas passendes zu kaufen und fuhren also den nächsten Baumarkt an.
Dort fanden wir kleine Plastik-Dosen in unterschiedlichen Größen, die wir mittels Klebeband zu einem Verbund zusammen klebten und mithilfe eines selbstklebenden Klettbandes auf dem Teppich der Motor-Abdeckung installierten.
Nun hatten wir genug Fächer für Handy, Getränkedosen, Kleinkram und was man eben sonst noch so während der Fahr herum liegen hatte und.
Der nächste Halt war eine Tankstelle, nicht weit weg vom Baumarkt. Keks hatte ordentlich Durst - kein Wunder, bei dem Gewicht, das er herum schleppen mußte, bergauf und bergab -15 Liter auf 100 Km hatte er sich bis zum ersten Tank-Stopp genehmigt.
Die der Tankstelle zugehörigen Toiletten nutzten wir auch gleich, da wir - wie bereits erwähnt - nur mit dem kleinen Camping Klo ausgerüstet waren und das nicht zu sehr in Anspruch nehmen wollten.
Die Toiletten waren erstaunlich sauber und für uns eher ungewohnt gepflegt.
Nun konnten wir endlich auf die zweite Etappe starten. Wir suchten wieder die B279 Richtung Mellrichstadt. Nicht weit, und wir wurden auf eine Staatsstraße St2445 geleitet, der wir bis zur genannten Ortschaft Meiningen folgten und Richtung Thüringer Wald.
Die Gegend war wunderschön und dem Schwarzwald, in dessen Nähe wir wohnten, sehr ähnlich.
Kurz vor Mellrichstadt - noch nicht weit gekommen - hielten wir jedoch an, um einen Happen zu essen. Nach dem Frühstück, das wir gegen 11:30 Uhr auf einem Parkplatz eingenommen hatten, kamen wir schließlich nach Meiningen. Dort wechselten wir auf die Landstraße L1140, die uns über Rohr und Dillstädt nach Suhl brachte..
Von Suhl aus ging es erst weiter über die B62 nach Zella-Mehlis, und dann über die L3247 nach Luisenthal und Ohrdruf auf der B 247, der wir durchs Thüringer und Brandenburgische Land bis Gotha folgten.
In Luisenthal hatte früher Rainers Oma gewohnt, darum machten wir den kleinen Abstecher dorthin, wenn wir sowieso schon in der Gegend waren.
In Gotha suchten wir nun die B7 nach Erfurt. Dort waren wir schnell angekommen und hatten nun vor, weiter Richtung Sangershausen zu fahren. Aufgrund von vielen Baustellen auf der Strecke, und vielen Umleitungen, die uns überall hinführten, nur nicht an die gewünschte Stelle - schalteten wir nun doch zum ersten mal das Navi auf dem Handy ein. Doch dieses war genauso überfordert wie wir und leitete uns mehrfach im Kreis herum und war ebenso planlos, wie wir.
Letztlich entschieden wir uns für zwei Dinge:
1. Karte kaufen und 2. Autobahn nutzen.
Wir suchten uns also eine Tankstelle in Sömmerda und fragen nach einer Deutschlandkarte. Leider gab es dort aber keine mehr. Die nette Frau an der Theke erklärte uns, es wäre vernünftiger, nun doch die Autobahn zu nutzen, da wir weitere Umleitungen zu erwarten hätten, welche uns überall hin bringen würden, nur nicht nach der nächsten Stadt.
Gleich hinter Sömmerda fuhren wir also nun entgegen unseren Vorsätzen auf die Autobahn 71 und kamen dort erheblich flotter voran, als auf der Landstraße und durch die vielen Baustellen. Auf der A71 gab es zwar auch mit Baustellen, welche aber schnell durchfahren waren. Auf der Autobahn fuhren wir so bis Sangerhausen und bis zum Dreieck Südharz und wechselten dort auf die A38. Allerdings - wie bei uns eigentlich fast schon üblich - zunächst in die falsche Richtung und mussten umdrehen in die (richtige) Richtung Halle.
Auf dem Rasthof Rhönetal auf der A38 hielten wir erneut an und wurden hier kartentechnisch doch noch fündig. Wir kauften einen Deutschlandatlas, mit dem es nun erheblich leichter ging, sich zurecht zu finden.
Wir waren völlig ohne Kartenmaterial los gezogen und hatten nur wichtige Punkte auf einem Zettel vermerkt gehabt. Was bei uns jedoch nicht unüblich war und für die meisten Touren, die wir machten, das selbe Ergebnis brachte: Wir verfuhren uns regelmäßig.
Am Dreieck Halle Süd wechselten wir, der Beschilderung folgend, auf die A143 in Richtung Magdeburg. Bei Halle-Neustadt hörte die Autobahn aber auf und wir wurden über die B80 nach Halle geleitet.
Die Fahrt durch Halle könnte man schon als Stadtbesichtigung bezeichnen. Zweimal fuhren wir quer durch, weil auf der Karte erstens nicht ersichtlich war, wo wir uns genau befanden, zweitens plötzlich keine Richtungsweiser mehr zu sehen waren und wir die falsche Straße erwischten, genau entgegengesetzt unserer Strecke in einem Gewerbegebiet landeten und dann wieder umdrehen mussten.
Eher zufällig fanden wir dann nach ca 1/2 Std Zeitverlust den Ausgang aus der Stadt über die B100 Richtung Autobahn und Norden und fuhren dann die A14 bis nach Magdeburg.
Dort hielten wir wieder an einer Tankstelle an und fütterten den wackeren Keks das zweite Mal. Und siehe da, er war nicht mehr so durstig, wie beim ersten Tank-Stopp. er hatte "nur" noch 13,5 Liter auf 100 Kilometer gebraucht.
Da wir den Verbrauch und die möglichen zu fahrenden Kilometer selbst berechnen müssen, da die Tankanzeige nicht richtig arbeitete, schrieben wir bei jedem Tanken dei Kilometerstand peinlich genau auf und auch den getankten Sprit, um zu berechnen, wann wir wieder anhalten müssen.
Wir taten uns dieses Mal aber unheimlich schwer beim Ausrechnen des Verbrauchs, denn es war schon 18:42 Uhr und wir langsam müde... Es war anstrengend zu fahren gewesen, sowohl als Fahrer als auch als Beifahrer, da wir noch keine Übung mit dem Fahrzeug hatten.
Durch Magdeburg ging es erstaunlich schnell und ohne Probleme auf der B189. Kurz nach Barleben ging es wieder über die Dörfer, weil ab Wolmirstedt die Bundestraße gesperrt war. Zielitz, Rogäts, Angern, Burgstall, Dolle lernten wir kennen und wurden dann kurz hinter Dolle wieder auf die B189 geleitet.
Zwischen Dolle und Stendal, gegen 19:30 Uhr machten wir an eine Waldzufahrt eine Kaffee- und Toilettenpause. Wir waren beide sehr müde und wollten eigentlich nicht mehr weiter, doch hier konnten wir nicht stehen bleiben.
Leider wurde es schnell dunkel und wir konnten die Landschaft nur erahnen. Wir überlegten ob wir weiter über Stendal oder lieber über Tangermünde fahren sollten. Entschieden uns dann für Ersteres.
In Stendal verfuhren wir uns mal wieder kurz bis wir die richtige Zufahrt zur B188 gefunden hatten. Dieser folgten wir nun bis zu einer Kreuzung, an der wir dann auf B107 Richtung Norden abbogen.
Hier stellten wir schnell fest, daß wir schon ziemlich im Osten waren, der Zustand der Straßen ließ stark nach und sie wurden zunehmend schmaler und ungepflegter. In der Dunkelheit erkannten wir nun auch nicht mehr viel und folgten einfach nur noch der Karte.
Immer wieder ging es über kleine, holprige Alleenstraßen, durch schlecht beleuchtete Dörfer wie Schönhausen an der Elbe, Klietz, Sandau, Havelberg, dann auf die B5 nach Kyritz.
Und wie Gott will, bei Kyritz wieder eine Umleitung in Richtung Wittstock. Für vierzehn Kilometer Strecke brauchten wir hier über eine halbe Stunde um dann an einer Baustellenampel zu erfahren, dass wir gerade mal eben 4 Kilometer Baustelle umfahren haben.
Obwohl uns klar ist das wir es nicht mehr bis zum eigentlich geplanten Ziel- Campingplatz schaffen würden, entschlossen wir uns dennoch, bis nach Mirow durchzufahren.
Dort in der Nähe wäre unser eigentliches Ziel gewesen.
Immerhin gab es dort einen Wohnmobilabstellplatz, wie uns Googel bald verriet. Berlinchen, Sewikow und Schwarz hießen die Orte, durch wir schaukelten. Keks quietschte in den Federn fürchterlich und wir waren sicher weithin hörbar damit, erst recht so spät am Abend, wo außer uns wohl kaum ein Lebewesen unterwegs war und absolute Stille herrschte.
Schließlich erreichten wir Mirow. Dort erwies sich die Suche nach dem Stellplatz auch nicht als ganz einfach, da er kaum ausgeschildert und sehr versteckt war. Ein Pärchen half uns schließlich dabei und erklärte uns den Weg.
Wir erreichen ihn gegen 23:15 Uhr. Er hat sogar eine Toilette! für 50 Cent pro Toiletten Nuztzung.
Nachdem Keks auf seinen Platz gestellt war, merkten wir nun mächtig, wie müde wir waren. Diese Fahrt hatte sehr geschlaucht und wir hatten wenig gegessen und getrunken, das machte sich auch am Kreislauf bemerkbar.
Aber wir waren fast ganz am Ziel und stolz, so weit gekommen zu sein. Ohne Panne, dafür mit vielen Umleitungen.
An diesem Abend gab es nur noch eins: ins Bett!!!!
Kilometerstand 33904 654 gefahrene Kilometer 12 Std Fahrt
Stellplatzgebühr: kostenlos, Toilette: 0,50€ Strom: 1,00€ V+E 1,00€

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