10.09.2018

 

Ausgrabung und Rhein Ufer

 

Den heutigen Tag ließen wir  gemütlich angehen. Wir frühstückten ausgiebig und saßen den ganzen Vormittag vor dem Wohnmobil in der Sonne.

Wir wollten gegen später eine Ausgrabungsstätte in der Nähe besuchen, die Burg Stein (Zullestein), von der außer den Grundmauern jedoch wohl so gut wie nichts mehr zu sehen war. Sie war uns vom Campingplatzbetreiber empfohlen worden und mußte wohl recht interessant sein, anschließend wollten wir dann noch an den Rhein.

Um 13:00 Uhr zogen wir schließlich los, Kaffee und Kekse an Bord und zwei Handtücher, weil wir die Picknickdecke nicht dabei hatten,  und fuhren den vom Campingplatzbetreiber empfohlenen Radweg entlang, der uns in nördlicher Richtung direkt in den Steiner Wald von Nordheim führen sollte. Dieses tat er auch, allerdings nur bis zu einer Baustelle, die uns plötzlich den Weg versperrte.

Laut Herrn Frey sei die Ausgrabungsstätte ausgeschildert, aber wir sahen nirgends einen Hinweis, so daß wir etwas ratlos waren. Nicht zuletzt deswegen, weil wir der Meinung waren, wir müssten durch die Baustelle weiter. Nach einigem Überlegen umgingen wir diese dann und fuhren nun einen Waldweg entlang, der nach ein paar Meter über eine Brücke eines kleinen Baches führte.

Hier trafen wir wieder auf einen asphaltierten Weg, der entlang eines Bächlein namens Weschnitz verlief , aber noch immer war keine Beschilderung zu finden. So orientierten wir uns erst einmal nach links Richtung Biblis, merkten jedoch schnell, daß dies falsch war.

Also drehten wir um und radelten zur Brücke zurück und über sie hinüber. Drüben gab es einen unscheinbaren Waldweg, auf dem wir es nun versuchten und nach der ersten Kurve plötzlich die Grundmauern der Ausgrabung der ehemaligen Burg Stein vor uns liegen sahen.

 

Burg Stein bei Biblis-Nordheim

Die einstige Burg Stein bei Biblis wurde mitsamt einer angrenzenden Siedlung im 4. Jahrhundert n. Chr. von den Römern erbaut. Zu der damaligen Zeit befand sich dieses Steinkastell direkt am Rhein. Es diente zur Sicherung der Schiffslande zwischen diesem und der Weschnitz. Später nutzten die Franken die Baureste als Anlegeplatz für Schiffe, auch damals bekannt unter der Bezeichnung Zullenstein. 806 gelangte die Burg durch eine Schenkung in das Eigentum des Klosters Lorsch. Mit ihrem aktuellen Namen erhielt sie 995 von dem römisch-deutschen König Otto III. das Marktrecht. Ab 1068 war die Festung im Besitz der Wormser Bischöfe, die an ihr grundlegende Umbauten vornahmen. Von nun an diente sie als Verwaltungsmittelpunkt wormsischer Nachbardörfer.

Später erfolgten an dem Bauwerk erneute Erweiterungen durch die Kurpfalz, die sich um 1500 das Besitzrecht erstritten hatten. 1621 eroberten die Spanier die Burg Stein und besetzten diese zehn Jahre lang. Als 1631 die schwedischen Truppen unter Gustav II. Adolf herannahten, steckten die Besatzer die Anlage in Brand. Einem historischen Merianstich zufolge wurde sie jedoch danach durch die Kurpfälzer wieder aufgebaut. Diese verloren 1657 alle Besitzrechte an die Nachbarherren. Infolgedessen beschlossen Kurfürst Carl Ludwig von der Pfalz und der Bischof von Mainz den Abriss der Festungsanlage. Ihre Überreste verschwanden nach und nach durch Steinraub. Lediglich ein Jägerhaus aus der einstigen Vorburg gab es noch bis 1800.
Das Bauwerk selbst geriet lange Zeit in Vergessenheit. Erst im Jahr 1957 wurden ihre Überreste bei Ölbohrarbeiten wieder entdeckt. Infolgedessen ließ der Darmstädter Landesarchäologe Dr. Werner Jorns zwischen 1970 und 1972 Ausgrabungen durchführen. Die Fundamente der Burg Stein befinden sich mittlerweile 500 Meter vom Flusslauf des Rheins entfernt. Gemeinsam mit den Bodendenkmälern in der Umgebung wurde die ehemaligen Festung zum Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz erklärt.

Quelle: Online-Destination.de

 

Auf Schautafeln rings um die Städte war erklärt, um was es sich hier handelte. So informativ die Tafeln auch waren, sie interessierten uns nicht so extrem. Dafür hatten wir unter rieseigen Bäumen seltsame Nüsse gefunden, die zwar Wahlnüssen ähnelten, aber wohl keine waren.

Lange hielten wir uns hier nicht auf, sondern fuhren alsbald weiter Richtung Biblis und vorbei am Atomkraftwerk.

Hier fanden wir einen geschotterten Weg, der direkt am Rhein entlang verlief. Ihm folgten wir ein Stück,  schauten immer wieder durch das Gebüsch zum Fluß und fanden auf diese Weise einen wunderbaren Sandstrand in einer Bucht, in der wir uns niederließen.

Wir schoben die Räder bis zum Strand, packten Kaffee und  Kekse aus und schauten den vorbei ziehenden Schiffen zu, die den Rhein herauf oder hinunter fuhren und hier recht heftige Kurven zu fahren hatten.

Um 16:30 Uhr hatten wir dann genug und brachen wieder auf. Wir schoben die Räder wieder auf den Waldweg hinauf und fuhren ihn weiter, immer am Rhein entlang noch einmal nach Gernsheim. Unterwegs hielten wir kurz an der Natorampe von Gernsheim an. Schneller als beim ersten Mal trafen wir dort ein und überlegten, ob wir hier etwas essen sollten, beschlossen dann aber, wieder nach Biblis zurück zu fahren, um dort bei „Josef“ essen zu gehen.

Da wir mittlerweile recht starken Wind hatten, welcher auf dem Radweg entlang der Straße unangenehm werden konnte, radelten wir den selben Weg durch den Wald wieder zurück und erreichten recht zügig Biblis.

Schon an der ersten Kreuzung sahen wir ein Werbeschild der Pizzeria „Josef“, welche wir nun ansteuerten. Dort angekommen stand zu lesen, daß Montag und Dienstag Ruhetag sei, wir also heute dort nichts essen konnten.

So holten wir uns denn beim Döner-Mann schräg gegenüber einen Yufka, setzten uns auf eine Bank an der Hauptstraße, die kaum befahren war,  und futterten drauf los.

Nachdem wir gesättigt waren, stiegen wir wieder auf die Räder und radelten zurück zum Campingplatz, den wir nach insgesamt 20,5 Kilometern  um 19 Uhr erreichten.

 

gefahrene Kilometer: 20, 5,  Zeit gesamt: 6 Std

 

gefahrene Strecke: Biblis-Wattenheim - Burg Zullestein - Rheinufer - Gernsheim - Biblis - Wattenheim

 

 

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