Mittwoch, 16.09.2015
Gegen halb neun standen wir nach einer recht ruhigen Nacht auf und folgen dem alten Ritual – erst mal einen Kaffee... allerdings diesmal mit Frühstück.
Nach dem Frühstück beschlossen wir, mit dem Rad noch einmal nach Neustrelitz zu fahren. Eigentlich wollten wir mit dem Boot eine Tour auf den Seen machen aber es war zu windig dafür, die Wellen waren zu hoch für eine Bootstour und Regen drohte ebenfalls.
Gegen 11 Uhr starteten wir dann erneut Richtung Neustrelitz und wählten hierfür die selbe Strecke, wie beim ersten Mal.
...Zwenzow, Userin und Lindenberg. Dieses Mal hielten wir wieder ganz kurz am Rastplatz an, hielten uns jedoch nicht lange auf, sondern radelten weiter dann weiter in nördlicher Richtung nach Prälank Kalkofen, Wiesenthal und Zirke bis nach Neustrelitz. Hier in der Stadt war ganz ordentlich Betrieb, das waren wir nach den letzten Tagen gar nicht mehr gewohnt und fühlten uns nach der Ruhe in der Natur fast schon im wahrsten Sinne des Wortes überfahren, angesichts der vielen Autos und Busse, die hier herum kurvten. So zogen wir uns erst einmal zum den Zirker See, auf der Suche nach einem Ort, an dem Wir eine Pause machen konnten. Doch bei der kompletten Umrundung des Sees fanden wir nichts für uns Adäquates und landeten schließlich wieder am Ausgangspunkt. Nun schauten wir uns den kleinen Hafen an und beschlossen dann, in den Schlosspark zu wechseln und dort eine richtige Pause zu machen.
Wir fanden einen schönen Platz unter einer riesigen Rotbuche, derer es hier sehr viele, wunderschöne alte Exemplare gab, und packten unser Vesper aus
Der Park war erstaunlich groß, sehr gepflegt und sehr schattig, obwohl wir letzteres heute gar nicht benötigten, da die Sonne keine Chance gegen die dicken, drohenden Regenwolken hatte.
Ruhe fanden wir jedoch nicht hier. Ein Rasenmähermann mit einem Traktor, der fast schon neben uns die Grünanalgen pflegte, war so nervig dass wir schließlich zusammen packten und die Flucht ergriffen.
Der Weg führte uns nun in die Stadt.
Neustrelitz ist eine Mittelstadt im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Land Mecklenburg-Vorpommern. Die frühere Residenzstadt mecklenburgischer Herzöge und einstige Landeshauptstadt von Mecklenburg-Strelitz ist heute eines der 18 Mittelzentren des Landes. (Quelle: Wikipedia)
Die Stadt war für völlig ungewohnt gebaut. Sehr modern mit wenig alten Gebäuden, die vorzugsweise am Markt angesiedelt waren. Neustrelitz wurde als Planstadt nach italienischem Vorbild errichtet.
Die Stadt befindet sich auf einem Hügel, auf den 8 Straßen wie ein Stern hinauf führen. Oben befindet sich eine Ring-Straße, in den alle "Strahlen" münden. In der Mitte der Ringstraße befindet sich der Marktplatz, eine gepflasterte Fläche mit einigen Bäumen, in der Mitte befindet sich ein quadratischer Springbrunnen.
Wir schlenderten, die Fahrräder schiebend, durch die Einkaufsmeile oben auf dem Hügel und sahen zufällig in einem der vielen Klamottenläden Regenjacken. Rainer hatte ja keine Regenhose dabei und kaufte sich darum dort eine, da wir sie sicher noch benötigen würden.
Da uns die Stadt nicht viel zu bieten hatte und wir schnell mit der Besichtigung fertig waren, traten wir alsbald den Rückweg an, zumal das Wetter auch zunehmend schlechter wurde.
Wir schwangen uns also wieder auf die Räder und rollten den Berg hinunter und den selben Weg, den wir gekommen waren bis bis Lindenberg zurück und dann weiter nach Prälank Dorf durch das Naturschutzgebiet „Müritz Nationalpark“.
Eine herrliche Strecke mitten durch den Wald, die noch auf einigermaßen befestigtem Boden bis zur nächsten Ortschaft verlief.
Nach Langhagen wurde die Strecke dann sehr sandig,. Wir waren froh, daß wir gute Reifen auf den Rädern hatten, die sehr geländetauglich waren. Dafür bot sich uns eine unbeschreiblich schöne Natur mit viel Wald und Wiesen.
Leider mussten wir diese wunderschöne Umgebung wieder verlassen, da uns der Weg nach Blankenförde führt, wo wir an einem Weiher Rast machten. Der Weiher lang etwas abseits der Straße und war mit einem Steg quadratischen Steg ausgestattet, auf dem wir uns niederließen. Natürlich fing es just in diesem Moment an zu regnen. Zwar nicht stark, aber dennoch so, daß wir uns nicht lange aufhielten.
Nach der kurzen Rast zog Rainer seine neue Regenhose an und war nun etwas besser gegen Spritzwasser von unten und Regen von oben geschützt.
Nun gaben wir Gas und strampelten wieder in Richtung Zwenzow auf den Campingplatz.
Dort um 19:30 Uhr angekommen, hörte es auf zu regnen, aber es war sehr kühl geworden, so daß wir das Vorzelt schlossen und mit einem Elektro Ofen heizen mussten. Wir hatten einen Plane auf dem Boden liegen, die wir mit Keks verbunden hatten, damit wir von unter dem Fahrzeug etwas windgeschützter waren. Das kam uns jetzt zugute, denn das Zelt heizte sich schnell auf.
Am Abend brutzelten wir Schweizer Rösti und machten den restlichen Camembert die Bratwurst von gestern nochmal warm.
Nach dem Essen gingen wir nochmal kurz zum See, da es wieder anfing zu regnen und empfindlich kalt wurde, blieben wir dort nicht lange, sondern begaben uns zurück zu Keks und ins warme Vorzelt.
An diesem Abend bekamen wir Besuch. Wir saßen noch nicht lange, da raschelte es unter dem Auto und wir dachten zuerst, dort sei eine Ratte oder ein Igel zugange. Doch, als wir eben nachschauen wollte, streckte eine kleine Katze den Kopf durch die Plane zu uns herein und kroch durch eine Lücke zu uns ins Zelt.
Wir kannten diese Katze schon, sie streifte regelmäßig über den Platz, gehörte wohl irgend jemand im Dorf, hielt sich aber vorzugsweise auf dem Campingplatz auf und besuchte die Gäste.
Sie fackelte nicht lange, sondern marschierte zielstrebig auf Rainer zu, sprang ihm auf den Schoß und machte es sich dort gemütlich.
Doppelkorn - so der Name der Katze - war nicht davon abzubringen, sich es bei uns gemütlich zu machen. Selbst, als Rainer der Geduldsfaden riß, er das Zelt öffnete und Doppelkorn im Hohen Bogen in den wieder einsetzenden Regen warf, dauerte es keine zwei Minuten, da stand er/sie wieder da und hüpfte wieder auf den Schoß... Doppelkorn eben....
Radtour: 46 Kilometer, 11:00 - 19:30 Uhr = Zeit: 8,5 Std
Strecke: Zwenzow - Userin - Lindenberg - Prälank - Wiesenthal - Zirke - Neustrelitz
Rückweg: Neustrehlitz - Lindenberg - Prälank - Langhagen - Blankenförde - Zwenzow

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