Montag, 14.09.2015
Wir standen relativ spät auf, es war schon gegen 09:30 Uhr, da die Nacht durch die Jugendgruppe sehr unruhig war.
Für diesen Tag planten wir eine Radtour nach Neustrelitz und schauten uns auf der Karte die Möglichkeiten an.
Nach dem späten Frühstück ging es kurz vor Mittag los. Die Tour führte uns vom Campingplatz Schillersdorf aus durch den Wald auf sandigem Weg nach Zietlitz, dort weiter auf der Straße nach Babke, Blankenförde und weiter Richtung Zwenzow.
Es war eine sehr ruhige, kaum befahrene Straße, die meist am Waldrand entlang führte.
Weiter ging es ein Stück über die Verbindungsstraße zwischen Neustrelitz und Roggentin, bis wir auf einem gut ausgebauten Radweg durch Zwenzow bis zur Useriner Mühle radeln konnten. Dort gab es, wie an vielen anderen Seen ebenfalls, einen Campingplatz, Ferienwohnungen und natürlich auch einen Kanu Verleih.
Von hier aus radelten wir nun weiter am Useriner See entlang über Userin nach Lindenberg. Am Ortsrand befand sich ein Platz mit einer Linde, einem Stück Wiese und einer Sitzgelegenheit direkt am Verbindungskanal zwischen dem Zierker See und dem Woblitzsee. Hier legten wir nach ca 22 Kilometern eine Rast ein und genossen den mitgebrachten Kaffee, Brötchen, Wurst, Käse und Obst.
Leider fing es gleich darauf an zu regnen, so dass wir schnell unsere Habseligkeiten so gut es ging, zusammen packten und uns unter die Linde flüchteten, die uns mit ihren vielen Blättern Schutz bot.
Da wir zwar Regenjacken, aber keine Regenhosen dabei hatten, war erst einmal an eine Weiterfahrt nicht zu denken, so dass wir gezwungen waren, zu warten, dass der Regen nachlässt.
Nach ca. eineinhalb Stunden Regen beschlossen wir, unsere Tour abzubrechen und heim zu fahren, da es keinen Sinn machte, sich hier länger aufzuhalten. Auch war keine großartige Wetteränderung in Sicht. Gerade mal vier Kilometer vor Neustrelitz, unserem Tagesziel, was wir aber erst später registriert haben, als wir wieder auf dem Campingplatz waren.
Der Heimweg führt uns zunächst wieder über Userin und Zwenzow nach Wesenberg. Da wir natürlich - so wie schon für die Fahrt mit dem Auto - keinerlei Kartenmaterial hatten und auf Wegweiser und schlechtes Navi angewiesen waren, weil völlig unvorbereitet, suchten wir uns nicht grade den kürzesten Weg, sondern eher sogar einen großen Umweg, um durch den Regen zu radeln.
Auf dem Weg nach Wesenberg ging es am Großen Labussee entlang. Hier entdeckten wir einen kleinen Campingplatz mit Stellplätzen direkt am See, der uns ausgesprochen gut gefiel, weil er etwas abseits der Straße gelegen war.
In Wesenberg angekommen, holten wir uns etwas beim Bäcker und machten auf dem Marktplatz eine kleine Pause, da es inzwischen aufgehört hatte zu regnen.
Von Wesenberg aus fuhren wir weiter auf einem gut ausgebauten Radweg an der B198 entlang (Deutsche Alleenstraße). nicht ohne uns vorher noch in Wesenberg "verradelt" zu haben, da wir wieder mal die Richtung nicht wussten.
Zuerst fuhren wir wieder Richtung Neustrelitz, da eine vernünftige Beschilderung fehlte. Wir bemerkten jedoch schnell den Fehler und drehten dann um Richtung Mirow.
Nun begann es auch wieder stärker zu regnen, doch jetzt hielten wir nicht mehr an, sondern wollten nur noch zurück zum Platz.
Kurz hinter der Ortschaft Zirtow bogen wir auf eine kleine Straße nach Leusow ab. Die Straße war teilweise noch gepflastert und sehr holprig, aber ohne Verkehr. Dafür querte ein Reh die Straße und sorgte dafür, dass wir doch kurz stoppten, um es zu fotografieren und zu schauen, wie es im Unterholz neben der Straße verschwand.
Hier war wieder nur Wald, Wiesen und Felder und sonst nichts, außer dem Reh und der holperigen Straße... und uns.
Gleich darauf hatten wir Leusow erreicht, von wo es weiter nach Qualzow und Schillersdorf zurück zum Campingplatz ging. Kaum dort angekommen, hörte es auf zu regnen.
Eigentlich wollten wir uns auf der Bank am See ausruhen, doch das war unmöglich.
Von Ruhe und Beschaulichkeit keine Spur. Mittlerweile befanden sich drei Jugendgruppen im Alter von 14 - 16 Jahren auf dem Platz und grölten lautstark herum und störten die anwesenden Campinggäste aufs massivste.
Einige weitere Camper machten die Aufsichtspersonen der Gruppen auf ihr Fehlverhalten aufmerksam, doch es wurde alles ignoriert, was die Herrschaften zu sagen hatten, im Gegenteil, es wurde immer noch lauter, die Jugendlichen rannten einem buchstäblich durchs Zelt, spielten Fußball zwischen den Wohnwagen und verhielten sich alles andere als anständig.
Da wir hungrig waren, aber keine große Lust zum Kochen hatten nach der langen, nassen Radtour, sollte es an diesem Abend einen Bohneneintopf aus der Dose geben.
Blöd nur, daß wir zwar vieles mit ihm Fahrzeug hatten, aber keinen Dosenöffner. So mußte das gute, alte Taschenmesser eben herhalten.
Nachdem auch gegen später keine Ruhe eigenkehrt war, beschlossen wir uns, bei den Betreibern des Platzes zu beschweren. Leider war keiner mehr an der Anmeldung anwesend, die Betreiber waren einfach nach Hause gefahren und überließen den Platz und die Gäste sich selbst.
Der erste Eindruck der Betreiber verschlechterte sich dadurch zusehends und wir waren uns einige, daß man diesen Platz nicht unbedingt weiter empfehlen sollte und sich auch bei Haveltourist, denen der Campingplatz angeschlossen war, beschweren sollte.
Gegen 21:00 Uhr fiel dann die Entscheidung - wir wechseln zu dem Campingplatz an dem Großen Labussee in Zwenzow.
Noch in der Nacht - es war bereits dunkel - verstauten wir die Räder, auf dem Fahrradträger räumten das Vorzelt aus, verstauten alles notdürftig aber sicher im Fahrzeug und begaben uns dann zur Ruhe.
Merke: Dosenöffner kaufen!
Radtour: 51 Kilometer, Zeit: 11:30 - 19:00 Uhr = 7,5 Std
Strecke: Schillersdorf - Zietlitz - Babke - Blankenförde - Zwenzow - Userin - Lindenberg (Pause)
Userin - Zwenzow - Wesenberg - Zirtow - Leusow - Qualzow - Schillersdorf

Kommentar hinzufügen
Kommentare