13.09.2017
Hoch Königsburg
Heute stand eine erneute Burgen-Wanderung an, wir wollten zur Hoch Königsburg oberhalb von Bergheim. Da wir die ganze Strecke zu Fuß zurück legen wollten, standen wir etwas früher auf. An der Rezeption hatten wir gestern nach dem Weg gefragt und von dem netten Personal sogar eine Karte mitbekommen. Die Frau hatte uns genau den Weg erklärt und so konnte also nichts schief gehen.
Um 10 Uhr stapften wir also los, der Beschreibung folgend aus Ribeauvillé hinaus und in die Weinberge. Es ging ein wenig bergauf und wir kamen trotz eines sehr starken Windes und kühler Luft schnell ins Schwitzen. Nach einiger Zeit erreichten wir ein kleines Schlösschen, an dem wir nun abbiegen mußten.
Wir waren uns nicht ganz sicher, wo die Abzweigung sein müßte, gingen daher ein Stückchen die Straße entlang und fanden dann das „rot-weiß-rote“ Zeichen wieder, dem wir jetzt weiter folgten.
Wir kamen durch ein Stückchen Wald und hörten hier seltsame Vogelgeräusche. Bald stellte sich heraus, daß diese aus Lautsprechern in einem Weinberg stammen, um dort Vögel zu vertreiben, welche die Trauben anpicken wollten.
Allmählich wurde der Berg steiler und der Weg steiniger, es war trotzdem ein schöner Aufstieg. Nach einigen hundert Metern trafen wir auf eine Kreuzung, wo wir erst einmal wieder nach dem Weg suchen mußten. An einem Baum sahen wir dann wieder einen Wegweiser zur Königsburg und folgten diesem Pfad, bis auf einen Aussichtspunkt – einem Felsvorsprung weit oberhalb der Straße, der wir vorhin im Tal ein paar Meter gefolgt waren.
Hier legten wir eine kurze Rast ein. Dann ging es weiter, immer den Berg hinauf durch Kiefern, Eichen und Buchen Wald. Der starke Wind bließ viele Nadeln und Zapfen herunter und an einigen Stellen wurde es schwierig zu gehen, da man ständig die Zapfen unter den Füssen hatte und man darauf weg rutschte, wenn sie unter den Schuhen weg rollten.
Nach diesem etwas mühsamen Aufstieg wurde der Weg dann plötzlich eben und führte durch einen Kiefern - und Maronenwald. Zwischenzeitlich kamen immer wieder leichte Regenschauer auf, die uns aber nicht störten, nur der Wind erreichte langsam fast bedenkliche Ausmaße.
Jetzt befanden wir uns auf einem breiten Forstweg, auf dem das Fortkommen deutlich einfacher war. Dennoch ging es stetig bergauf und es fielen immer häufiger Blätter und Äste von oben herunter.
Nach einer Biegung ging es plötzlich nochmal steil aufwärts und aus dem Wald heraus, hier standen wir plötzlich in einer kleinen Ortschaft. Die Burg sahen wir ebenfalls, gut eine halbe Stunde Fußmarsch lag jetzt noch vor uns. Trotz des wieder einsetzenden Regens stapften wir wieder drauf los, erneut durch einen Wald, in dem der ganze Boden mit herunter gerissenen Maronen bedeckt war. Nach guten zehn Minuten sahen wir einen Parkplatz und wieder ein Schild zur Burg. Ein Waldweg führte steil bergauf, auf halber Höhe querten wir die Straße und hatten dann erneut einen steilen Anstieg zu bewältigen, bis wir schließlich außer Atem und naß geschwitzt endlich an der Burg ankamen.
Nach einer kurzen Pause begaben wir uns zur Kasse, wo wir auf eine Ansammlung von Leuten trafen, die als Gruppe zu wenig Leute hatten und uns kurzerhand einfach dazu nahmen, so kamen wir in den Genuß der Gruppen-Ermäßigung und hatten Geld gespart.
Jetzt tauchten wir in eine faszinierende Welt vor unserer Zeit ein, diese Burg war sehr gut restauriert und sogar möbliert, überall standen Erklärungen dabei und man lernte viel über diese Burg. Der Rundgang dauerte gut 2 Stunden.
Eigentlich wollten wir um 15 Uhr die Führung mit machen, doch kamen wir etwas zu spät wieder an den Starpunkt der Führung zurück, so daß wir sie auslassen mußten. Statt dessen begaben wir uns ein Stückchen abseits in ein aufgestelltes Zelt – einem Picknickplatz – und vesperten ausgiebig, da wir bisher noch gar nichts gegessen hatten.
Da wir gut zwei Stunden Rückweg hatten, machten wir uns dann auch langsam wieder auf selbigen. Der starke Wind war mittlerweile fast zum Sturm geworden und wir mußten über die inzwischen recht vielen herunter gefallenen Äste steigen. Immer wieder prasselten von oben Maronen und Kiefernzapfen herunter und uns war nicht ganz wohl im Wald. Wir kamen aber zügig voran, da es jetzt bergab ging. Irgendwo verpassten wir eine Abzweigung, so daß wir diesmal gar nicht an dem Felsen vorbei kamen, an dem wir auf dem Hinweg die Rast gemacht hatten und die Straße unten gesehen hatten, und auch kein Wanderzeichen mehr fanden. Im Prinzip konnte jedoch der Weg nicht falsch sein, da er ins Tal führte.
Nach einer guten dreiviertel Stunde trafen wir aber plötzlich wieder auf die Kreuzung, an der wir vor ein paar Stunden auf den Pfad abgebogen waren, der uns an dem besonders geschützten Weinberg vorbei geführt hatte.
Von hier aus was es nicht mehr weit zu dem kleinen Chateau. Dort folgten wir wieder ein paar Meter der Straße, querten sie dann und wanderten wieder denselben Weg durch die Weinberge zurück, den wir gekommen waren. Nicht lange und wir sahen die ersten Häuser von Ribeauvillé.
Hier fanden wir eine Bank, auf der wir eine kurze Rast einlegten. Rainer entdeckte entlang eines der Weinberg Skulpturen eines Künstlers, immer drei verkohlte Baumstämme mit einem Mini-Kopf, die wir uns genauer anschauen wollten und daher den Weg durch die oberen Weinberge wählten. Wir gingen davon aus, daß wir jederzeit irgendwo nach links wieder abbiegen könnten, doch irrten wir uns da und mußten zwangsläufig einen kleinen Umweg durch die Vorortschaft nehmen. Und bis zur Hauptstraße laufen, von dort dann zurück zum Campingplatz. Um kurz nach 17 Uhr kamen wir nach geschätzten 22 Kilometer Fußmarsch wieder am Platz an, mit schmerzenden Füßen und waren gespannt, ob das Zelt noch stand.
Der Sturm nahm langsam bedenkliche Ausmaße an, so daß wir sicherheitshalber die Schnüre fester zogen und das Zelt von innen mit vollem Wasserflaschen sicherten, damit sich der Wind nicht so stark verfangen konnte.
Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, saßen wir noch im Zelt, da es relativ warm war draußen, zogen dann aber gegen halb elf ins Auto um, um schlafen zu gehen.
Draußen tobte der Sturm weiter bis kurz nach Mitternacht, dann wurde es ruhiger.
gewanderte Strecke: ca 22 Kilometer, Zeit gesamt: 7 Std.
Strecke: Ribeauvillé - Bergheim - Rorschwihr - Saint-Hippolyte - Hochkönigsburg - und zurück

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