10.09.2017 Kilometerstand: 37926
Ribeauvillé
Früher als sonst klingelte der Wecker. Schnell kochten wir Kaffee und bauten dann das Vorzelt ab. Hurtig war soweit alles verpackt, die Räder aufgeladen, das Zelt verstaut und wir abfahrbereit. Wir mußten nur noch zahlen und dann ging es um 10:45 Uhr los gen Frankreich.
Oder viel mehr ins Elsaß. Aber das liegt ja in Frankreich.
Rainer hatte eine nette Strecke ausgesucht, doch fanden wir die kleinen Ortschaften nicht wie gedacht, die auf der Karte, bezw auf dem Navi verzeichnet waren und so fuhren wir einfach drauf los, immer der Nase nach.
Trotzdem war die Fahrt sehr schön und wir sahen viel herrliche Landschaften in der Rheinebene, die sich wirklich lohnte, zu besuchen. Allerdings mußten wir einen Zwischenstopp einlegen, da ich bemerkte, daß irgend eine Flüssigkeit sich vorne unter dem Armaturenbrett bemerkbar machte. Es stellte sich heraus, daß es Bremsflüssigkeit war, welche durch den nicht richtig geschlossenen Deckel des Behälters sickerte und dann in den Fußraum lief. Der Schaden war schnell behoben und so kamen wir nun zügig voran.
Bald hatten wir die Grenze erreicht und überquerten den Rhein. Drüben angekommen, stellten wir fest, daß wir mit der Beschilderung kleine Probleme hatten, da wir ein anderes System aus Deutschland gewohnt sind, und die französischen Schilder nicht richtig deuten konnten.
Nachdem wir uns gleich mal wieder verfahren hatten, fanden wir trotzdem wieder auf die richtige Strecke und holperten die Straßen entlang durch viele kleine Dörfer bis wir in Bergheim ankamen. Dies war unser eigentliches Ziel. Hier suchten wir nun den Campingplatz, standen aber irgendwie verloren da, weil wir zwar Schilder gesehen hatten, aber der Campingplatz nirgends zu sehen war. Schließlich mußte das Navi helfen.
Endlich hatten wir den Platz gefunden, der total versteckt hinter einer Häuserreihe lag. Wir suchten den Betreiber, der uns mit einer Gießkanne in der Hand entgegen kam und erklärte, der Platz sei voll, weiter in der Straße gäbe es aber noch einen.
Diesen fanden wir sogar recht schnell mit dem selben Ergebnis: belegt.
Was jetzt?
Google verriet uns, daß in Ribeauvillé - zwei Ortschaften weiter - ein großer Campingplatz sei, dorthin fuhren wir also und kamen pünktlich in der Mittagspause um 13:00 Uhr dort nach einer Strecke von 64 Kilometer an. Die Rezeption hatte von 12 – 14 Uhr zu.
Uns blieb nichts anderes übrig, als zu warten. Wir parkten also Keks vor der Einfahrt auf dem Haltestreifen und spazierten zu Fuß einmal über den Platz und begutachteten ihn, schlauerweise notierten wir uns auch eine Reihe freier Plätze, um bei der Anmeldung schon vorbereitet zu sein.
Wir warfen auch einen Blick in die sanitären Anlagen und machten uns dann wieder auf den Weg zurück zu Keks. Dort tranken wir einen Kaffee und frühstückten Brötchen, während wir warteten. Mittlerweile waren weitere Gäste angekommen, die nun alle draußen auf der Wartespur standen.
Um 14 Uhr stiefelten wir wieder vor zur Rezeption, wo uns eine lustige Elsässerin in Empfang nahm und erklärte, daß nicht alle auf einmal im Raum Platz hätten, sondern sie einen nach dem anderen herein rufen würde.
Sie hatte die Kennzeichen der parkenden Gefährte bereits in der Reihenfolge der Warteschlange notiert, so daß sie den Überblick hatte und keiner vordrängeln konnte, um schnell einen guten Platz zu ergattern. Vor uns waren zwei Fahrzeuge dran, die sie schnell abgefertigt hatte und auf die Suche nach einem Platz schickte.
Dann rief sie uns herein: „so, der kleine süße weiße Bus aus Deutschland bitte“…
Wir meldeten uns an, mußten nicht mal los zum Platz suchen, sondern teilten ihr gleich unseren Wunschplatz mit und so waren wir schnell fertig und durften mit „dem süßen kleinen Bus“ auf den Campingplatz fahren und uns häuslich einrichten.
Nachdem das Vorzelt aufgebaut war, Kaffee gekocht und wir alles soweit fertig hatten, wollten wir uns das Städtchen anschauen.
Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir mit den Rädern also los und fanden schnell ins Zentrum. Es war erstaunlich viel los und sämtliche Läden geöffnet, was uns verwirrte, da ja heute Sonntag war.
Wir liefen staunend die Straßen entlang, überall diese wundervollen bunten Fassaden und Blumen! Einfach faszinierend!!
Einmal die ganze Stadt der Länge nach durchquert und Schaufenster betrachtet, Fotos von bunten Häusern gemacht, die Burgruine oberhalb der Stadt von unten betrachtet und beschlossen, sie zu besuchen, das alles machte hungrig und so suchten wir eine kleine Wirtschaft auf, wo wir uns auf der Terrasse nieder ließen.
Ich bestellte Flammkuchen, Rainer einen Teller Sauerkraut mit Kassler und verschiedenen Wurstsorten, zum Nachtisch gab es für mich Creme Brulé. Pappsatt verließen wir dann die Wirtschaft und schoben die Fahrräder Richtung Campingplatz.
Rainer hatte ein wenig viel Wein gehabt, was sich bei ihm doch ein wenig bemerkbar machte und er lieber zu Fuß ging, als vom Fahrrad zu fallen.
Das größte Übel aber, war aber, daß ER am Fahrrad VORNE kein Licht dabei hatte, und ICH das für HINTEN vergessen hatte. Als wir dann nach einiger Zeit doch keine Lust mehr hatten, zu laufen, und dann doch auf die Räder stiegen, es aber schon dämmrig war, fuhr ich mit Frontlicht voraus und Rainer mit Rücklicht hinterher.
Schnell waren wir am Platz zurück und ließen uns im Zelt nieder zum Verdauen.
Irgendwann wurden wir dann doch so müde, daß wir schlafen gingen, mit dem Vorsatz, morgen erst einmal auf die Burg oberhalb der Stadt zu wandern.
Kilometerstand: 37990 gefahrene Kilometer: 64 Km, Zeit: 2,25 Std
gefahrene Strecke: Ihringen - Breisach am Rhein - Vogelrun - Baltzenheim - Artzenheim - Ostheim - Ribeauvillé

Kommentar hinzufügen
Kommentare