07.09.2017

 

Neuf-Brisach und Colmar per Rad

 

Wie jeden Morgen klingelte der Wecker um 08:00 Uhr, Kaffee wurde gekocht und gemütlich getrunken. Langsam packten wir die Fahrräder und machten uns dann um 10 Uhr auf den Weg nach Neuf-Brisach.

Dazu mußten wir erst einmal wieder nach Breisach radeln und dort dann den Schildern über den Rhein und die Grenze folgen und uns dann im Frankreich zurecht finden.

Unser erstes Ziel war relativ gut ausgeschildert und wir radelten gemütlich durch kleine Ortschaften und durch unendlich viele Felder, bis wir nach zwei Stunden plötzlich vor den Festungsmauern von Neuf-Brisach standen.

Die Stadt war faszinierend angelegt: dicke, hohe Mauern waren um den Kern angelegt, welche in drei Ringen um die ganze Stadt in Form eines achteckigen Sterns reichten und nur an vier Seiten jeweils ein Tor besaß. Man konnte auf einem 2400 Meter langen Weg einmal um die Stadt herum wandern und jeweils nach einem Viertel der Strecke zu einem Tor hinein. Wir schoben die Räder ein Stück zwischen den ersten zwei Ringen entlang und suchten uns eine geeignete Stelle, um ein Vesper einzunehmen. Fasziniert betrachteten wir die hohen Mauern, zwischen denen wir saßen und philosophierten darüber, wozu sie wohl gut waren, oder auch nicht.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, schoben wir weiter und kamen alsbald an ein Stadttor, durch das wir nun ins Innere gelangten. Die ganze Stadt war so angelegt, daß sie in Blocks unterteilt war, alle Straßen führten kerzengerade immer im Quadrat von einer Seite zur anderen. Die vier Zufahrtsstraßen von den Toren her trafen in der Mitte auf einen großen quadratischen Platz, der sicher einst der Exerzierplatz war.

In der Mitte befand sich ein Brunnen, von dem aus man jeweils ein Tor sehen konnte. Diese eingesperrte Stadt machte einen seltsamen Eindruck, da sie Zeit ihres Lebens nicht größer werden konnte, die Welt war an den Mauern zu Ende.

Die Kirche stand direkt am Platz und wurde natürlich besichtigt. Danach drehten wir mit dem Rad eine halbe Runde entlang der Mauer durch die Straßen, bevor wir uns schließlich gegen 14 Uhr unserem zweiten Ziel Colmar zu wandten.

Zu diesem Tor, durch das wir in die Stadt gekommen waren, mußten wir auch wieder hinaus und fanden alsbald den Radweg nach Colmar, der uns anfangs erst wieder durch kleine Ortschaften führte, später zwischen Feldern auf der Straße entlang und schließlich durch einen Wald. Schneller als erwartet erreichten wir die Stadtgrenze und mußten nun an der stark befahrenen Zufahrtsstraße Richtung Zentrum radeln. Wir kamen aber gut voran und hatten alsbald die Fußgängerzone erreicht. Hier stiegen wir ab und schoben die Räder durch die wunderschönen Gassen, vorbei an unzähligen kleinen Läden, bunten Häusern und vielen Touristen. Es gab viel zu bestaunen. Am Münster fanden wir eine Bäckerei, die ein Straßen-Cafe unterhielt. Dort gönnten wir uns einen Kaffee/Kakao und etwas zum Naschen dazu, bevor wir uns das Münster von innen betrachteten.

Anschließend schoben wir die Räder weiter durch kleine Gassen und schauten uns die ganze Altstadt auf diese Weise an. Irgendwann hatten wir dann so ziemlich alles gesehen, hörten aber aus einer Passage schöne Akkordeon Musik und folgten ihr. Unter den Arkaden am Rathaus saß der Spieler und unterhielt die Passanten, von denen einige anfingen zu tanzen. Wir hörten ihm eine Zeitlang zu und machten uns dann allmählich auf den Heimweg.

Die selbe Straßen, die wir gekommen waren, radelten wir wieder zurück bis Neuf Brisach, wo wir nochmals eine kurze Kaffeepause einlegten. Von hier aus ging es dann weiter nach Breisach (wir fanden allerdings nicht sofort die richtige Straße) und radelten zurück über den Rhein nach Deutschland. Von Breisach aus hatten wir es nicht mehr weit, hielten aber noch kurz am Rewe an, um einige Dinge fürs Abendessen zu besorgen und machten uns dann an die letzten sechs Kilometer zum Campingplatz. Nach knapp 70 Kilometer Radtour kamen wir nach einem sehr eindrucksvollen Tag wieder in Ihringen an.

Als erstes wurde hier ein Kaffee gekocht, später Abendessen gemacht und Tagebuch geschrieben, bevor wir schließlich ins Bett gingen.

 

gefahrene Kilometer: ca 70 Km,  Zeit: ca 9 Std gesamt

 

gefahrene Strecke: Ihringen - Breisach am Rhein - Grenze D/F - Vogelsheim, Neuf-Brisach - Wolfgantzen - Andolsheim - Horburg-Wihr - Colmar

Colmar - Horburg-Wihr - Andolzheim - Wolfgantzen - Neuf-Brisach - Vogelsheim - Breisach - Ihringen

 

 

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